Über 10 Jahre lang hat das Klimacamp jeden Sommer im Rheinland stattgefunden. Es war ein Ort der regionalen und internationalen Vernetzung, der Weiterbildung nicht nur in Klimathemen, der Selbstorganisation und der vielfältigen Aktionsformen, der Diskussion und des Ausprobierens von gelebten Alternativen. Und das alles mit guter Musik und leckerem veganen Essen!
Viele Menschen wurden durch das Klimacamp begeistert und überzeugt, sich der Klimagerechtigkeitsbewegung anzuschließen. Das Klimacamp ist auch stolz darauf, viele Gruppen, Projekte und Initiativen mit auf den Weg gebracht zu haben, die teilweise größer geworden sind als das Camp selbst. Auch deswegen ist das Klimacamp immer ein toller und wichtiger Bewegungsort gewesen.
Das Camp und auch der Kreis derer, die es jedes Mal monatelang vorbereitet haben, ist in dieser Zeit angewachsen und wieder geschrumpft. Wir lieben das Klimacamp sehr, aber momentan sind wir aus verschiedenen Gründen sehr wenige geworden. Es war dieses Jahr noch in Zusammenarbeit mit anderen Gruppen (was super war!) möglich, ein Camp zu organisieren. Trotzdem haben wir uns diesen Sommer/Herbst 2022 schweren Herzens entschieden, dass unsere Kapazitäten nicht mehr ausreichen und wir das Klimacamp im Rheinland nicht mehr weiter organisieren. Deswegen werden wir die Vorbereitungsstrukturen einstampfen. Wir werden unsere Infrastruktur abgeben, unsere Website irgendwann abschalten und auch die Mailadresse nicht mehr betreuen. Das Klimacamp im Rheinland, wie wir es kennen, geht damit zu Ende – für uns eine Ära und für viele von euch, die dabei waren, sicher auch.
Das bedeutet, es gibt auch gerade keine Gruppe, die ein Klimacamp im Rheinland 2023 vorbereitet.
Natürlich können andere Menschen und Gruppen jederzeit ein Klimacamp im Rheinland machen! Unser Name ist nicht geschützt und wir freuen uns. wenn sich eine neue Gruppe/Menschen finden würde und geben auch gerne unser „How-to Camp“Wissen und Infrastruktur weiter, es soll nichts verloren gehen! Ihr könnt euch dazu z.B. an InfraUnited wenden: infraunited(at)autistici.org
Wir freuen uns darüber, dass in den letzten Jahren an vielen Orten (und natürlich auch außerhalb Deutschlands) viele Klimacamps stattgefunden haben! Macht das weiter, diese Welt braucht noch ganz viele Klimacamps und viele andere Formen des kreativen Widerstands.
Das KCR war lange ein zentraler und immer ein wichtiger Raum für die Bewegung, aber ist schon lange nicht mehr der einzige Ort des Widerstands im Rheinischen Braunkohlerevier. Es gibt zahlreiche Projekte und Gruppen, wo Mensch weiter aktiv sein kann: z. B. Lützerath lebt, Mahnwache Lützerath, Alle Dörfer bleiben, Kirche(n) im Dorf lassen, Menschenrecht vor Bergrecht, Ende Gelände, Zucker im Tank, Sand im Getriebe, Am Boden bleiben, Fridays/Parents/Students/Psychologists etc. for Future, XR, Letzte Generation… u. v. m.
Wir schauen voller Freude und auch gerührt auf die vergangenen Klimacamps zurück. Wir bedanken uns bei allen Menschen, die das Camp in den letzten Jahren mit gestaltet haben; sei es im Vorbereitungskreis oder anpackend vor Ort, sei es als Aktionsakteur:in, Referent:in oder Trainer:in, Künstler:in, Köch:in; Bäcker:in, Stromerzeuger:in, im EA, im Pressezelt, beim Gemüseschneiden oder Kloputzen!
Hiermit geht eine Ära zu Ende, auf die wir vermutlich alle mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückblicken. Das Camp, wie wir es kennen und lieben, wird uns fehlen. Aber es bricht ein neues Kapitel an, mit vielen anderen Camps und spannenden Projekten auf dem immer noch ganz schön langen Weg zur Klimagerechtigkeit. In dem Sinne bleiben wir euch erhalten und sehen uns irgendwo wieder.
Das Klimacamp im Rheinland ist tot 😉 – lang lebe das Klimacamp!
Solidarische Grüße
Eure letzte KCR-Crew