„Wir wollen den Widerstand vor Ort unterstützen.“
Info-Abend zum Klimacamp in bedrohtem Dorf Keyenberg
Erkelenz. Die Vorbereitungen für das Klimacamp im Rheinland vom 11. bis 22. August in der Nähe von Erkelenz laufen auf Hochtouren. Das Klimacamp lädt vorab alle Anwohnenden und Interessierten ein zum Info-Abend in der Reithalle Keyenberg am Mittwoch, den 25.07. um 19 Uhr. Aktive des Klimacamps stellen das diesjährige Programm vor und beantworten Fragen. Das Programm ist eine bunte Mischung aus Bildungs- und Kulturveranstaltungen und richtet sich besonders auch an Menschen aus der Region.
„Wir wollen uns schon im Vorfeld den Fragen der lokalen Bevölkerung stellen. Wir freuen uns besonders über Anregungen, wie das Camp für die Menschen im Rheinischen Braunkohlerevier zu einem Ort des Austauschs über Braunkohle und Strukturwandel werden kann“, erläutert Johanna Winter, die am Mittwoch das diesjährige Camp vorstellen wird. Beim Info-Abend in der Reithalle Keyenberg, Borschemicher Straße 31, wird der geplante Ablauf des Camps vorgestellt und insbesondere der lokale Widerstand in den Fokus genommen. Schon in der Vorbereitung des Camps steht die Organisationsgruppe mit lokalen Aktiven in Kontakt. „Seit über 40 Jahren engagieren sich Menschen hier gegen die Braunkohle. Wir können viel voneinander lernen und wollen den Widerstand vor Ort unterstützen“, so Winter.
Auf dem Klimacamp wird es ein eigenes Zelt geben, das speziell den Fragen rund um die Zukunft des Rheinlands gewidmet ist. Dort können sich Interessierte über das Klimacamp informieren und Ideen und Wünsche für den Strukturwandel diskutieren. Auf dem Camp werden zudem täglich Veranstaltungen von und für Menschen aus der Region stattfinden. Dabei geht es auch um die Frage, wie der Braunkohleabbau schnellstmöglich beendet werden kann, um Dörfer am Tagebau Garzweiler vor der Abbaggerung zu retten.
Die Selbstbestimmung ist dabei zentral, erklärt Maja Rothe vom Klimacamp: „In unserem Programm gibt es viele Zeiten, in denen auch spontan eigene Veranstaltungen angeboten werden können. Wir würden uns sehr freuen, wenn Menschen aus der Region ihre Perspektiven einbringen, denn nur sie können darüber entscheiden, was für das Rheinland wichtig und richtig ist. Die regierende Politik ignoriert seit Jahrzehnten die Stimmen von Tagebau-Betroffenen. Dem wollen wir Alternativen entgegensetzen und Widerstand leisten gegen Abbaggerung und Klimazerstörung.“
„Die Klimakrise und die Zerstörung von Land und Dörfern hier vor Ort sind zwei Seiten derselben Medaille“, ergänzt Winter. „Wenn wir beides stoppen wollen, müssen wir uns entschieden gegen die Interessen der fossilen Konzerne und das Streben nach ewigem Wirtschaftswachstum stellen. Wir brauchen eine andere Form des Wirtschaftens, des Zusammenlebens und eine echte Demokratie, an der alle gleichermaßen teilhaben können. Das versuchen wir auf dem Camp umzusetzen und laden alle Interessierten herzlich ein, vorbeizukommen und sich zu beteiligen.“
Das Klimacamp im Rheinland findet dieses Jahr zum neunten Mal statt. Schwerpunkte des Programms liegen auf Austausch und Vernetzung mit der lokalen Bevölkerung und Strategien für die Klimagerechtigkeitsbewegung.
Kontakt:
Johanna Winter: 01578 4697207
Maja Rothe: 015771256419
Die Presse-Kontaktpersonen werden am Mittwoch in Keyenberg vor Ort sein und auch für Rückfragen der Presse nach der Veranstaltung zur Verfügung stehen.