Klimacamp im Rheinland feiert im August 10. Jubiläum
Mehrere hundert Menschen erwartet, die sich gegen die Klimakrise einsetzen
Erkelenz. Bereits zum zehnten Mal in Folge findet diesen Sommer das Klimacamp im Rheinland statt. Vom 15.-27. August werden mehrere hundert Menschen erwartet, die in der Nähe von Erkelenz gemeinsam ein Camp errichten und damit ein weiteres Zeichen gegen die Braunkohle in der Region und darüber hinaus setzen. Das Camp wird neben einer Vielzahl an Workshops auch wieder eine bunte Mischung an Aktionen gegen die Braunkohle bieten. So ruft das Aktionsbündnis „Kohle erSetzen!“ zu einer Blockadeaktion vom 22.-25. August im Rheinland auf, mit dem Ziel, erneut in der Form von zivilen Ungehorsams die Kohleinfrastruktur von RWE zu blockieren. Mehrere hundert Menschen werden erwartet, an dieser Aktion teilzunehmen. Darüber hinaus bietet das Klimacamp auch in diesem Jahr wieder Raum für mehrere Konferenzen. So findet die mehrtätige und internationale Konferenz „By 2020 we rise up“ auf dem Camp statt, die Klimaaktivist*innen aus ganz Europa zusammenbringt um Strategien für effektiven Klimaaktivismus in den kommenden Jahren zu koordinieren. Neben diversen weiteren Angeboten zur Bildung und Vernetzung ist auch für die Jüngeren etwas dabei: als Besonderheit dieses Jahr steht ein Kinder- und Jugendprogramm im Vordergrund, das jüngere Menschen in die Themen Klimagerechtigkeit und den damit verbundenen nötigen Systemwandel einführt.
„Die Bewegung für Klimagerechtigkeit wächst rasant. Auf dem Klimacamp wird die oft abstrakte Vorstellung der Klimakrise erfahrbar, denn hier am Rande der riesigen Tagebaue und der verlassenen Dörfer ist die Zerstörung sichtbar. Gleichzeitig macht das Camp den Menschen Mut, sich für eine gerechtere Welt zu engagieren. Wir wollen den Menschen vor Ort und der Klimabewegung mit dem Klimacamp einen Ort der Vernetzung bieten.“ so Jette Monberg für das Klimacamp im Rheinland.
Monberg ergänzt: „Auf dem Klimacamp probieren wir aus, wie eine Gesellschaft ohne Ausbeutung von Menschen, Tieren und Mitwelt aussehen könnte. Wir treffen Entscheidungen gemeinsam, produzieren unseren Strom selbst aus erneuerbaren Quellen und setzen uns auch mit Diskriminierung innerhalb der Klimagerechtigkeitsbewegung auseinander.“
Das rheinische Braunkohlerevier ist die größte CO2-Quelle Europas. Für den Kohleabbau werden Menschen zwangsumgesiedelt, Dörfer und Landschaften zerstört. Um dem entgegenzutreten, wurde 2010 das erste Klimacamp im Rheinland initiiert. 2017 gab es mit rund 3000 Teilnehmenden das bis dato größte Klimacamp im Rheinland. In jüngster Zeit wurden die Verbindungen zu den Anwohner*innen intensiviert und Gespräche mit der Bergbau-Gewerkschaft IG BCE ausgebaut, um eine breite Debatte über die Zukunft des Rheinischen Reviers anzustoßen. Das Bündnis „Alle Dörfer bleiben“, in welchem Betroffene aus den verschiedenen Abbaugebieten in Deutschland gemeinsam mit Aktiven aus der Klimagerechtigkeitsbewegung kämpfen, ist u.a. unter Mitwirkung des Klimacamps im Rheinland entstanden.
Das Klimacamp ist Teil eines Sommers der Klimagerechtigkeitsbewegung im Rheinland. Bereits im Juni folgten 6000 Menschen erneut dem Aufruf von Ende Gelände und traten aus ganz Europa die Reise ins Rheinland an, um durch verschiedenste Blockaden ein Zeichen gegen den dortigen Raubbau zu setzen. Gleichzeitig protestierten 8.000 Menschen für den Erhalt der durch die Tagebaue bedrohten Dörfer. Auch die Schüler*innen von Fridays for Future protestieren weiterhin jeden Freitag und erhoben am 22. Juni in Aachen ihre Stimmen mit der bisher größten Klimademonstration Deutschlands.
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