Über 35 kreative Aktionen für Klimagerechtigkeit im rheinischen Braunkohlerevier
Erkelenz, 26.August – Gestern gestalteten Klimaaktivisten eine Vielzahl von bunten Protestaktionen gegen den Braunkohleabbau durch RWE im Rheinland. Die Proteste am ersten von zwei Aktionstagen fanden im Rahmen des „Aktionslabors“ statt. Dieses ist vom 24. bis 29. August zu Gast auf dem Klimacamp im Rheinland. Seit einer Woche haben über 1000 Klimacamper ihre Zelte in Lützerath aufgeschlagen.
Am ersten Höhepunkttag des Aktionslabors fanden über 35 verschiedene Aktionen statt. Am frühen Morgen starteten etwa 250 Menschen vom Klimacamp in Richtung Immerath. Eine Gruppe Aktivistinnen eröffnete dort das ehemalige Schulgebäude wieder. In den nächsten Tagen finden in den Klassenräumen öffentliche Veranstaltungen zu Klimagerechtigkeit und Kohleausstieg statt. Das Dorf ist unmittelbar von der sozialen und ökologischen Zerstörung durch den Braunkohleabbau des Energiekonzerns RWE betroffen. Der Großteil der Bevölkerung wurde bereits umgesiedelt und die öffentlichen Einrichtungen geschlossen.
„Die verschiedenen Protestaktionen sind Teil einer großen internationalen Klimabewegung. Der Klimawandel ist eine globale Krise, die wir nur gemeinsam bewältigen können“, so Judith Zimmermann vom Klimacamp. „Mit Straßentheater, Nacktprotestfotos am Grubenrand oder einer Schienenblockade mit Luftballons haben wir gestern auf Kohleabbau und Umweltzerstörung aufmerksam gemacht. Dieses Unrecht muss gestoppt werden.“
Ein zweiter Aktionstag, an dem Kohleinfrastruktur mit kreativen Aktionen zivilen Ungehorsams blockiert werden soll, ist am Samstag geplant. Damit wollen die Aktivisten ihrer Forderung nach Klimagerechtigkeit Nachdruck verleihen. Die Proteste begleiten den Abschluss des zehntägigen Klimacamps, auf dem ökologische Alternativen zum aktuellen Energie- und Wirtschaftssystem diskutiert und gelebt werden. Bis Montag werden auf dem Camp Debatten über eine global gerechte Zukunft geführt. Unter dem Motto „Skills for System Change“ werden praktische und theoretische Fähigkeiten weitergegeben und gemeinsame Projekte verwirklicht.