Klimacamp im Rheinland geht mit erfolgreichen Protestaktionen zu Ende
Lützerath, den 29. August 2016 Das Klimacamp im Rheinischen Braunkohlerevier geht heute mit letzten Protestaktionen gegen den Braunkohleabbau und für Klimagerechtigkeit zu Ende. Zu Gast waren auf dem Camp die „Degrowth-Sommerschule“ und das „Aktionslabor“. Die Klimaaktivisten suchten vor Ort das Gespräch mit Gewerkschaftsvertretern sowie der lokalen Bevölkerung und machten mit zahlreichen kreativen Aktionen sowie Tagebaublockaden auf ihr Anliegen aufmerksam.
„Wir konnten in diesem Jahr beweisen, dass wir Leben schützen und Neues schaffen, statt Leben zu gefährden. Das haben Aktionen wie die Wiedereröffnung der Schule und der solidarische Kerzenzug durch den von der Abgrabung bedrohten Ort Immerath gezeigt, der auf die Situation der lokalen Bevölkerung aufmerksam machte. Auch die große Sitzblockade vor dem Tagebau zeugt davon. Wir wollen und brauchen einen sofortigen Kohleausstieg – für die Menschen vor Ort, für unsere Zukunft und die der kommenden Generationen“, so Judith Zimmermann, Pressekontakt des Klimacamps.
Die kleineren Tagebaublockaden gegen den Energiekonzern RWE und den Kohleabbau hatten am Sonntag trotz hohem Polizeiaufgebot zu einer Abschaltung von Kohlebaggern geführt. Die Polizei hielt ihre Ankündigung nicht ein, in diesem Jahr deeskalativ vorgehen zu wollen: Bei der Räumung einer friedlichen Sitzblockade wurde eine Person durch Polizeikräfte verletzt und mehrere Menschen in Gewahrsam genommen. Bei einer weiteren Aktion der Klimaschützer nahm die Polizei einen Fotojournalisten fest.
Auch im kommenden Jahr werden die Klimaproteste fortgesetzt. Das Klimacamp im Rheinland kündigt für 2017 an, zum zweiten Mal das Bündnis „Ende Gelände“ zu einer Massenaktion zivilen Ungehorsams zu Gast zu haben. An Pfingsten hatten sich in diesem Rahmen knapp 4000 internationale Aktivisten getroffen und für mehrere Tage einen Braunkohletagebau sowie ein Kraftwerk in der Lausitz stillgelegt.