Das Camp sollten alle mitgestalten können. Deswegen war das Programm 2018 eine Mischung aus bereits vorher geplanten Workshops und spontan auf dem Camp entstandenen Angeboten und Austauschrunden. In diesem „Open Space“ konnten sich alle mit ihren Fragen, Themen und Wissen einbringen – denn wir alle sind Expert*innen! Wir wollten dazu beitragen, einen Ort des Ausprobierens, der Selbstermächtigung und des selbstorganisierten Lernens zu schaffen und zu gestalten!
Unser Camp hatte 2018 drei Schwerpunkte. Diese haben bereits den Vorbereitungsprozess beeinflusst, spiegelten sich im Programm wieder und wurden auch durch Strukturen bestärkt, die zu Gast auf dem Camp waren.
Schwerpunkt 1: Zukunft des Rheinlandes
Wir haben die Wünsche der Menschen aus der Region in den Vordergrund gestellt. Was kommt nach der Braunkohle? Wie sieht ein gerechter Strukturwandel aus? Zu diesen Fragen war das Camp ein Ort des Austausches. Für die Dauer des gesamten Camps gab es das „Zelt des lokalen Widerstandes“ mit der Ausstellung „Von Baggern und Dörfern“. Außerdem gab es ein extra Programm von Anwohnenden für Anwohnende.
Schwerpunkt 2: Strukturen und Arbeitsweisen der Klimagerechtigkeitsbewegung
Hier ging es darum, Wissen und Erfahrungen aus den letzten Jahren weiterzugeben, Motivationen und Visionen auszutauschen, politische Debatten (weiter) zu führen sowie Hindernisse und Hürden in der Selbstorganisation zu thematisieren.
Wir haben uns beispielsweise gefragt, ob unsere Organisationsstrukturen eigentlich offen genug sind für alle. Was es braucht, damit Menschen auch über die 30 hinaus politisch aktiv bleiben. Und wie wir in unseren Gruppen und Netzwerken mit Konflikten umgehen.
In praktischen Workshops und Austauschrunden brachten wir uns unter anderem gegenseitig bei, wie ein Kompostklo funktioniert, was es für eine erfolgreiche Moderation eines Plenums braucht und wie wir lokale Klimagruppen gründen können.
Dieser Schwerpunkt wurde besonders vom 15.-17. August unter dem Titel „Structures for Change!“ bearbeitet. Es gab einen Austausch über Arbeitsweisen der Klimagerechtigkeitsbewegung – ausgehend vom europäischen Netzwerk Climate Justice Action.
Schwerpunkt 3: Strategien für 2019 und darüber hinaus
Vom 17.-19. August gab es auf dem Camp eine Strategiekonferenz der Klimagerechtigkeitsbewegung im deutschsprachigen Raum. Darüber gab es verschiedene Austauschrunden und Workshops, die sich beispielsweise mit einer feministischen Strategie in der Klimagerechtigkeitsbewegung oder dem „Movement Action Plan“ beschäftigten.
Ergänzt wurden diese verschiedenen Veranstaltungen durch ein Kulturprogramm mit Filmen, Konzerten und Partys.